Zingst (August 2006)
Nachdem wir unser "Lieblings-Sommer-Urlaubs-Ziel", die Costa Brava in Spanien, auf Grund der langen Fahrt mit Rücksicht auf unseren Jüngsten für dieses Jahr gestrichen hatten, suchten wir angestrengt nach einem Urlaubsziel am Wasser. Wir entschieden uns recht schnell für die deutsche Ostseeküste, da wir dorthin schon immer mal wollten. Mecklenburg-Vorpommern sollte also unser Ziel sein. Nach Studieren von Fachlektüre entschieden wir uns für das Wellness Camp Düne 6, da dieser Platz ein wetterunabhängiges Schwimmbad bietet. Auch das Ambiente in den Prospekten und auf den Internet Seiten war viel versprechend.
Nach einer kurzen Anfrage per Mail, ob man noch Platz für uns hat, da wir die Erfahrung gemacht hatten, dass man im Sommer in Deutschland nicht gut mit einem Dickschiff unter kommt, teilte man uns mit, dass man noch Platz habe, aber sicherer wäre es zu reservieren. Was wir auch taten, da wir gesichert schönen Urlaub an der See verbringen wollten. Gesagt getan, wir buchten vom 2. bis zum 16. August und leisteten auch die gewünschte Anzahlung.
Der Urlaub nahte und am 1. August fuhren wir in Richtung Ostsee los. Da wir unserem Jüngsten nicht zu viel zumuten wollten, rasteten wir auf dem Reisemobilstellplatz des Heide Parks in Soltau. Ein großer Stellplatz vor dem Vergnügungspark, der nicht nur den Besuchern des Parks zur Verfügung steht. Wie wir meinen, ein echter Treffer. Man steht gerade und befestigt auf Rasengittersteinen, es gibt viel Platz auch für große Womis, eine Toilettenanlage, eine Spülmöglichkeit für Geschirr und wer will kann auch duschen.
Nach gutem Frühstück ging es dann weiter an unser Reiseziel Zingst. Dort angekommen musste ich jedoch beim Einchecken schon feststellen, dass unsere Erwartungen an einen Komfort-Platz bei weitem nicht erfüllt werden würden. Auf Petras Frage hin: "Und wie ist der Platz?", als ich vom Einchecken zurück kam, sagte ich nur "es ist nicht Spanien" und hoffte, Sie bekommt meine Enttäuschung nicht mit. Der uns zugeteilte "Komfort-Platz" stellte sich als Schotterplatz heraus. An Dreiradfahren oder sonstiges Spielen für unseren Kleinen war nicht zu denken. Wir waren den Tränen nahe. Das sollte unser so lang ersehnter Sommerurlaub sein?
Am nächsten Morgen wollten wir unsere Laune mit dem Besuch des Strandes aufbessern. Leider mussten wir zunächst feststellen, dass fünf Prospektminuten 12 Wirkliche sind. An der Ostsee angekommen hatten wir dann trotzdem viel Spaß mit Wasser und Strand. Zu unserem Glück war uns während des gesamten Aufenthaltes in Zingst der Wettergott milde gestimmt, denn wir hatten viel Sonne bei angenehmen Temperaturen.
Zu unserem größten Bedauern stellte sich unser gewähltes Ziel, das Wellness Camp Düne 6, unserer Meinung nach als Reinfall heraus, da
- das angepriesene Schwimmbad nur an drei Tagen während unseres Aufenthaltes geöffnet hatte,
- es sich bei dem platzeigenen Hallenbad um ein chemiefreies Bad handelt, und es nur an drei Tagen während unseres Aufenthaltes geöffnet hatte,
- der Komfortplatz ein grasfreies Schotterstück war, da - wie sich herausstellte - der Platz auf einem ehemaligen NVA Gelände erstellt wurde und die Gebäude zerschrettert und auf dem Areal verteilt wurden,
- das Personal unseres Erachtens äußerst unfreundlich war,
- der gesamte Platz über eine offene Entsorgung in der Mitte des Areals verfügte für über 300 Einheiten.
Das Ganze wurde dann noch durch die geforderten Preise (50 EUR je Tag) gekrönt. Wir waren also alles in allem sehr enttäuscht und die Stimmung war gereizt. Es stellte sich uns die Frage: Durchhalten oder irgendwo anders unser Glück suchen? Es galt zu bedenken, dass wir auf Grund des Kleingedruckten im Vertrag auf jeden Fall die komplett gebuchte Zeit bezahlen müssen, ob wir bleiben oder nicht. Für uns stand zu diesem Zeitpunkt schon fest: Buchen, nie wieder! Denn auch in Zingst gab es noch freie Plätze. Wir wurden im Nachhinein das Gefühl nicht los, zu einer Buchung gedrängt worden zu sein.
Fazit: landschaftlich ist die deutsche Ostseeküste sehr schön und absolut sehenswert; leider empfanden wir den Campingplatz als eine Enttäuschung.
Endlich am letzten Wochenende angekommen, telefonierten wir mit unseren Freunden, den Colleys, worauf Jürgen in seiner gewohnt geschätzten trockenen Art sagte: "und? weshalb bleibt ihr noch?" Was mich sofort dazu bewegt hat, mit Packen anzufangen. Am nächsten Morgen fuhren wir in Richtung Naumburg ab. Hr. Reiter und das Team des Gebrüder Grimm Campingplatzes hießen uns herzlich willkommen, was Balsam für unsere Seelen war. Wir fühlten uns sofort "zu Hause". Das neue Freibad vor dem Campingplatz hatte seine Eröffnung hinter sich, so dass Max und ich es jeden Tag nutzen konnten. Auch hatte der Platz seit unserem letzten Besuch, dem Treffen im Mai, Zuwachs bekommen. Uschi, Bambi, Dörte, Flocke und Fussel heißen die neuen Bewohner, die nicht nur unseren Kindern viel Freude bereiteten.
Unsere Freude war groß, als Elke und Frank dann auch noch in Naumburg kurz entschlossen Ihren Urlaub begannen. Nachdem unser Sommerurlaub sich doch noch zum Wohl fühlen wandte, wollten wir uns unbedingt noch mit Irma und Jürgen treffen.
Spontan stimmten wir telefonisch noch kurz unseren Rendezvousplatz ab. Remagen sollte es sein. So fuhren die Oppers über Bundesstraßen, die Müller-Dunstheimers über Autobahnen von Naumburg nach Remagen, um dort die Wochenendurlauber zu treffen. Remagen ist uns wohl bekannt. Ein nettes geschichtsträchtiges Örtchen mit einem sensationellen Bäcker in der Fußgängerzone. Direkt am Rheinufer gelegen lädt es zu Radtouren oder Spaziergängen ein. Direkt vor dem Campingplatz Goldene Meile befindet sich das Freibad von Remagen, welches von Max und mir ausgiebig genutzt wurde. Nach langen gemütlichen Abenden bei geselligen Beisammensein endete unser Sommerurlaub 2006 anders als geplant, aber sehr versöhnlich.
Es ist schön, sich auf gute Freunde verlassen zu können!
Andreas von den Concorde-Reisemobilfreunden